CATHRIN VON KLEINKÖNIGSDORF ODER DAS SCHWEDENKREUZ – EINE SPUR DES DREISSIGJÄHRIGEN KRIEGES IN KLEINKÖNIGSDORF
Veröffentlicht: 09. März 2017
Eine neue Publikation des Stadtarchivs Frechen von Prof. Dr. Stelkens
Ein unscheinbares Basaltkreuz in einer Hauswand in Kleinkönigsdorf erregte die Aufmerksamkeit von Josef Mörsch und Siegfried Offermann, zwei Mitgliedern der Dorfgemeinschaft St. Magdalena Kleinkönigsdorf e.V. Älteren Königsdorfern war das Kreuz nur als Schwedenkreuz mit schwedischer Inschrift in Erinnerung.
Mit besonders präparierten Fotografien forderten sie die Bevölkerung über die Homepage der Dorfgemeinschaft dazu auf, bei der Klärung der Geschichte des Kreuzes und der Übersetzung der Inschrift zu helfen. Auch der Autor wurde angesprochen. Mit Hilfe fachspezifischer Institute der Universitäten Köln und Bonn und des Denkmalbeauftragten der Stadt Frechen Egon Heeg konnte die nur noch bruchstückhafte Schrift des Steins teilweise entschlüsselt werden. Sie verwies in deutscher Sprache mit der Bitte um einen gnädigen Gott auf den Tod einer Cathrin im Jahr 1633 hin.
Das Todesjahr fiel in die Zeit des dreißigjährigen Krieges. Sogenannte Schwedenkreuze erinnern bis heute vom Norden Deutschlands bis nach Österreich an Opfer dieses Krieges. Es war eine äußerst unruhige Zeit mit kriegerischen Auseinandersetzungen, Bandenüberfällen, Brandschatzungen, Plünderungen und Vergewaltigungen, Hungersnöten und Pest. Dazu der Hexenwahn. Um das Jahr 1633 waren besonders das Rheinland und hier das konkrete Umfeld betroffen. Jan van Werth wütete um die Abtei Brauweiler. Eine berüchtigte Königsdorfer Räuberbande drangsalierte die Bauern in Kleinkönigsdorf. Ihr Anführer wurde in Frechen zum Tode verurteilt. Für ihn wurde eigens in Königsdorf ein Galgen gezimmert.
Der Abt von Brauweiler strengte Hexenprozesse gegen Frauen, Männer und Kinder an.Die Dokumentation versucht, Zusammenhänge zwischen dem Tod der Cathrin und diesen Schrecknissen zu deuten, aber auch die Geschichte dieses Kreuzes
als Grab- und späteres Wegekreuz herauszufinden.
Die Dokumentation ist im Stadtarchiv Frechen, Hauptstraße 110-112 und in der Buchhandlung Brauns, Keimesstraße 22, erhältlich.
Hier steht die Publikation zum kostenlosen Download bereit:
Update: Es steht eine neue Version der Publikation zum Download bereit:
23.08.2017: DAS STADTARCHIV FRECHEN BEI RTL
Veröffentlicht: 04. Juli 2017
Im Rahmen unserer täglichen Arbeit gibt es immer wieder außergewöhnliche Anfragen.
Die Redaktion einer bekannten Fernsehsendung wandte sich an das Frechener Stadtarchiv auf der Suche nach Informationen zu einem historischen Postkartenalbum.
Dieses Album aus Weimar mit über 500 Postkarten aus der Zeit von 1893-1948 lag zunächst verborgen im Keller einer Privatperson.
Nachdem es in einer Fernsehsendung „entdeckt“ und vorgestellt wurde, meldete sich kurze Zeit später die Anna Amalia Bibliothek und erwarb das Album als wichtiges Kulturgut von dem Besitzer.
Bei der Recherche nach möglichen lebenden Nachfahren der Sammlerin führten die Spuren nach Frechen.
Ein Fernsehteam war im Frechener Stadtarchiv vor Ort und begleitete die Suche nach möglichen lebenden Nachfahren.
Ob die Recherche erfolgreich verlief, können Sie am 23.08.2017 um 22.15 Uhr auf RTL verfolgen.
14.07.2017: WANDERAUSSTELLUNG „500 JAHRE REFORMATION IN KÖLN UND REGION“
Veröffentlicht: 04. Juli 2017
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg 95 Thesen zur Lage der Kirche.
An diesem Tag begann die Reformation, die eine europaweite Emanzipations- und Bildungsbewegung darstellte.
Die Reformation hat die individuelle Mündigkeit und Freiheit der Menschen vorangebracht, die uns heute prägen.
Das Jahr 2017 steht somit im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums, das bundesweit gefeiert wird.
Die mobile Ausstellung, die insgesamt 14 Roll-Up-Tafeln umfasst, erzählt die Geschichte „500 Jahre Reformation in Köln und Region“ von ihren Anfängen bis in die Gegenwart.
Die Ausstellung wird vom 14.Juli bis zum 28.Juli im Foyer der ehem. Marienschule zu sehen sein.
10.09.2017: TAG DES OFFENEN DENKMALS
Veröffentlicht: 09. August 2017
"Das Alte Rathaus - Wilhelminischer Prunkbau und Ort kommunaler Macht"
Der Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto "Macht und Pracht".
In den Fokus der Betrachtung soll dafür das historische Frechener Rathaus gerückt werden.
Die Führung mit Egon Heeg trägt den Titel
"Das Alte Rathaus - Wilhelminischer Prunkbau und Ort kommunaler Macht".
Vor Ort wird dabei die Geschichte und Entwicklung des Gebäudes veranschaulicht,
das unweigerlich auch ein Spiegel der Frechener Stadtgeschichte ist.
Eine Anmeldung unter 501-239 oder archivstadt-frechende ist erforderlich,
da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.
Treffpunkt: Am Brunnen vor dem Rathaus
Datum: 10.09.2017
Uhrzeit: 11.00-13.00 Uhr
Der Eintritt ist frei!
20.10.2017: AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG - FRECHENER STADTTEILE: BACHEM
Veröffentlicht: 13. September 2017
Bachem wurde erstmals 865 urkundlich erwähnt.
Nicht zuletzt durch seine drei "festen Häuser", Burg Bachem, Haus Bitz und Hemmerich verfügt der Ort über eine reichhaltige Geschichte.
Mit der verstärkten Nutzung der Braunkohle hielt auch in Bachem die Industrialisierung Einzug und prägte den Ort nachhaltig.
Dass Bachem auch in heutiger Zeit ein lebendiger Ortsteil ist, belegt ein aktives Vereinsleben mit zahlreichen Veranstaltungen.
Gehen Sie mit uns auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte
und entdecken Sie zahlreiche historische Fotos, Karten, Zeitungsartikel uvm.
Finden Sie Antworten auf die Fragen:
- Warum war Bachem ein Pilgerort?
- Wo befand sich die Bachemer Tabakfabrik?
- Was hat es mit dem Gespenst von Bachem auf sich?
Wo: Stadtarchiv Frechen, Hauptstraße 110-112
Datum: 20.10.2017 - 19.04.2018
Der Eintritt ist frei!
20.10.2017: DIE BACHEM-AUSSTELLUNG IST ERÖFFNET!
Veröffentlicht: 20. Oktober 2017
Seit dem 19.04. ist die Ausstellung: „Frechener Stadtteile: Bachem“ in den Räumlichkeiten des Stadtarchivs zu sehen.
Eine Arbeitsgruppe unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trug in mehr als dreijähriger Vorbereitungszeit umfangreiches Archivmaterial zum Ortsteil Bachem zusammen und wertete es aus. Anhand von historischen Karten, Fotos, Zeitungsartikeln und vielen weiteren Exponaten wird auf über 60 Ausstellungstafeln die Entwicklung des Ortes veranschaulicht, der inzwischen auf eine über 1150-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Themenbereiche bilden u.a. die drei „festen Häuser“ (Burg Bachem, Haus Bitz und Gut Neu-Hemmerich) das Orts- und Vereinsleben, sowie die Braunkohlegewinnung und -verarbeitung. Weitere Ausstellungstafeln sind den Bachemer Mühlen, dem Wimarusbrünnchen, der Archäologie und bekannten Bachemer Persönlichkeiten gewidmet.
Zur Ausstellungseröffnung am gestrigen Abend wurde ein besonderes Highlight der Öffentlichkeit vorgestellt. Es handelt sich um das sogenannte „Bachem Buch“. Von außen ein unscheinbares, in Ziegenpergament eingebundenes, kleines Buch mit einem Umfang von über 250 Seiten. Per Zufall wurde es beim Kölner Auktionshaus „Venator und Hanstein“ entdeckt und von den „Freunden und Förderern des Stadtarchivs“ ersteigert.
Dieses Buch gewährt tiefe Einblicke in ein bis dato unbekanntes Stück Bachemer Geschichte. Es beinhaltet u.a. die Abschrift eines Zehntverzeichnisses aus dem Jahre 1504. Damit enthält es detaillierte Informationen über eine Zeit, die bereits über 500 (!) Jahre zurückliegt. Es wird darin ausführlich aufgelistet, welche Ländereien es in Bachem gab, wie sie bezeichnet wurden und wer welchen Zehnten an eine Pfarrei oder ein Kloster abgeben musste.
Vieles von dem, was in der Ausstellung präsentiert wird, ist in der Form zum ersten Mal öffentlich zugänglich.
Sie sind herzlich zum Besuch der Ausstellung, die noch bis zum 19.04.2018 zu sehen ist, eingeladen.
NEUER EHRENBÜRGER DER STADT FRECHEN: HANS-WILLI MEIER
Veröffentlicht: 24. Oktober 2017
Seit dem 20.10.2017 hat die Stadt Frechen einen neuen Ehrenbürger: Bürgermeister a.D. Hans-Willi Meier! Das gesamte Team des Stadtarchivs gratuliert dazu sehr herzlich!
Im Rahmen dieses Festaktes würdigte Hans-Willi Meier das enorme bürgerschaftliche Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie der "Freunde und Förderer des Stadtarchivs" und überreichte einen Scheck von 1.000 €! Mit diesen Mitteln sollen weitere Projekte zum Erhalt und zur Darstellung der Frechener Stadtgeschichte unterstützt werden. Ebenfalls gefördert wurde das "Frechener Kinder- und Jugendsportprojekt", für das Franz Brück den Scheck entgegennahm. Die dritte Spende nahm Markus Besserer für das Christliche Jugenddorf entgegen.
DAS STADTARCHIV FRECHEN BILDET AUS!
Veröffentlicht: 24. Oktober 2017
Das Stadtarchiv Frechen bildet zum 01.08.2018 in dem Beruf Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste - Fachrichtung Archiv aus. Die Stellenausschreibung können sie sich folgend herunterladen:
GEDENKVERANSTALTUNG ZUR REICHSPOGROMNACHT 1938
Veröffentlicht: 03. November 2017
Die diesjährige Veranstaltung zur Erinnerung an den Terror der Frechener Nazis gegen die hiesigen Juden im Jahre 1938 findet bereits am Donnerstag, dem 09.11.2017 von 18.00-19.00 Uhr im Stadtarchiv Frechen (Lesesaal) statt.
Egon Heeg vergegenwärtigt einige der vielen Frechener Gewaltexzesse dieser „Nacht“ sowie deren unmittelbare Folgen beispielhaft anhand von zwei Zeitzeugenberichten:
- Ein bisher unveröffentlichter Augenzeugenbericht über zwei Tatorte dieser Nacht.
- Der Bericht einer unerschrockenen christlichen Helferin über das Schicksal des Frechener Ehepaares Cohnen und der Familie Alfred Schwarz im Lager Müngersdorf und in Maubach bei Aachen bis zum Abtransport in die Vernichtung.
- Die Verwüstung des Judenfriedhofs und dessen geplante Auslöschung durch Überbauung zum HJ-Gelände.
Anschließend können sich die Teilnehmer in das Gedenkbuch in der Erinnerungsstätte „Synagogentür“ eintragen und die dazugehörige Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte Frechens anschauen.