Aus Bodenfunden wissen wir, dass die Römer im Raum Frechen gesiedelt haben. So fand man beispielsweise in Bachem Reste der römischen Wasserleitung nach Köln, in der Nähe von Haus Forst römische Sarkophage und in Königsdorf kann man immer noch den Verlauf der Römerstraße Via Belgica nachvollziehen. Die folgende geschichtliche Entwicklung lässt sich danach über einige Jahrhunderte weder durch Bodenfunde noch durch schriftliche Überlieferungen nachvollziehen. In dieser Zeit haben aber große Veränderungen stattgefunden, doch wissen wir nicht, wie diese Veränderungen abgelaufen sind. Erst zum Ende der Karolinger Zeit finden sich erste Urkunden, die im Wesentlichen dann ältere Besitzverhältnisse bestätigen.
Die folgende Geschichte Frechens ist vielfach eine Geschichte seiner Kirchen und Klöster, des Adels und seiner Burgen sowie der Gutshöfe. Allerdings gab es auch Ansätze für eine Selbstverwaltung der „Burschaft“ (Nachbarschaft) Frechen.
vor 1799
725-850
Bau der ersten Kirche St. Audomar durch den größten Grundherrn, das Kloster St. Omer
866
Urkundliche Ersterwähnung Bachems
877
Erste urkundliche Erwähnung von Frechen. Kaiser Karl der Kahle bestätigt den Mönchen der Abtei St. Bertin in St. Omer ihre Besitzungen in Frechen
955
Kirche in Frechen erhält Reliquien des hl. Audomarus
1051
Die Siedlung Königsdorf wird erstmals urkundlich erwähnt
1074
Buschbell wird erstmals urkundlich erwähnt
1136
Gründung des Benediktinerinnen-Klosters in Königsdorf durch die Abtei St. Pantaleon in Köln (aufgehoben 1802)
um 1150
Bau einer ersten Kapelle auf dem Gelände des heutigen Baumannshofes im Hücheln (Aegidius-Kapelle). Hierbei handelt es sich um das älteste heute noch bestehende Gebäude in Frechen
1158
Älteste urkundliche Erwähnung von Hücheln
1178
Erste Erwähnung der Burg in Bachem. In der heutigen Form mit von einem Wassergraben umgebenen Gebäude besteht die Burg seit 1705
1185-1409
Familie von Bell in Buschbell
1230
Graf Wilhelm von Jülich erhält die Vogtei Frechen zum Lehen. Beginn der Grundherrschaft der Herzöge von Jülich über Frechen (bis 1794)
1256
Spiesburg zu Frechen erwähnt
1257
Bei den Auseinandersetzungen zwischen dem Kölner Erzbischof und den Bürgern der Stadt Köln kommt es zur „Schlacht“ am Frechener Bach. Das Dorf Frechen wird in Brand gesetzt
1270-1491
Herren von Vorst auf Haus Vorst
1300
Burg Palant zu Frechen urkundlich erwähnt
1312
Urkundliche Ersterwähnung Grefraths
1315
Errichtung einer Zollstelle durch des Kölner Erzbischof an der Straße von Köln nach Aachen in Großkönigsdorf
1351-1550
Herren von Hochsteden auf Burg Hochsteden zu Frechen
1466-1635
Herren Spies von Büllesheim auf der Spiesburg
1485
Älteste urkundliche Erwähnung von Habbelrath
1500-1650
Frechener Töpfermeister schaffen den Bartmannskrug
1543
ersten belegten reformierten Einwohner in Frechen und Bachem
1553
Die Mönche der Abtei St. Bertin und des Stifts St. Omer verkaufen ihren Besitz in Frechen
1565
Die alten bisher mündlich überlieferten Gewohnheitsrechte der Adligen und eingesessenen Bürger am gemeindeeigenen Erbenwald auf den Höhen westlich von Frechen mit seinen strengen Nutzungsbeschränkungen werden von einem „burrgeding“ (Ratsversammlung aller Walderben) unter der Linde bei der Kirche (Gerichtslinde) schriftlich festgehalten (Frechener Waldweistum)
1577
Berufung des ersten ständigen reformierten Pfarrers in Frechen
1583
Im Zusammenhang mit dem Truchsessischen Krieg wird Frechen geplündert. Die Burgen zu Frechen, Bachem und Vogtsbell werden ausgeraubt. Die Kirche St. Audomar geht in Flammen auf
1587
Burg Benzelrath ist Eigentum des Zisterzienserklosters Bottenbroich
1604
Der Frechener Töpfer Peter Bonsgens hatte in Köln Krüge verkauft, auf welchen die Mönche verspottet wurden. Der Rat der Stadt Köln befahl, den Düppenbäcker an den Schandpfahl zu schlagen und darauf der Stadt zu verweisen
1606
Reiner von Geldern ergreift Besitz von der Jülicher Herrschaft Frechen
1652
Schützenbruderschaft St. Mauritius Bachem erwähnt
1663
Schützenbruderschaft St. Sebastianus Frechen erwähnt
1666
Pestjahr in Frechen. Mehr als die Hälfte der Frechener Bevölkerung stirbt
1672
Freie Religionausübung in Frechen
1683
Schützenbruderschaft St. Sebastianus Buschbell erwähnt
1697
Barocke Umgestaltung der Aegidius-Kapelle in Hücheln
um 1700
Beginn des Abbaus von Braunkohle in Frechen. Die Kohle (auch "Turf" genannt) wird in kleinen Kuhlen oder später auch unterirdisch (Tummelbau) in Handarbeit abgebaut
1717
Die evangelische Kirche an der oberen Hauptstraße wird eingeweiht
1721
Bau der Pfarrkirche St. Mauritius in Bachem. Die Kirche in Unterbachem wird niedergelegt
um 1740
Gegenüber der Kirche St. Audomar wird am alten Versammlungsplatz des „Waldgerichts“ durch die Gemeinde ein neues „Dinghaus“ errichtet. Hier werden die Angelegenheiten der Gemeinde verhandelt. Schon um 1620 hatte die Gemeinde ein erstes „Dinghaus“ bzw. „Gerichtshaus“ errichtet
1750
Die Gemeinde Frechen hatte 1300, Bachem 320 und Buschbell 450 Einwohner
1762
Am 4. Juni fallen fast alle Häuser von Buschbell einem Brand zum Opfer
1773
Burg Hemmerich wurde an Clemens Lothar Freiherr von Fürstenberg verkauft
1785
Haus Bitz geht in den Besitz des Clemens Lothar Freiherr von Fürstenberg
1794
Am 6. Oktober besetzten französische Revolutionstruppen Frechen
Frechen wird eine Mairie des Cantons Weiden, welches zum Arrondsissement de Cologne und zum Department de la Roer gehörte
1800 - 1899
bis 1802
Johann Wolff Bürgermeister von Frechen
1802-1814
Caspar Josef Müller Bürgermeister von Frechen
1803
Bau der Frechener Synagoge
1814
am 15. Januar rücken Truppen der anti-napoleonischen Allianz in Frechen ein
1814-1818
Heinrich Fischer Bürgermeister von Frechen
1815
Einrichtung des Landkreises Köln. Die Bürgermeisterei Frechen (welche bis 1927 bestehen sollte) umfasst die Gemeinden Frechen, Bachem und Buschbell
1816
In Frechen gibt es 384 Häuser, in Bachem sind es 110 und in Buschbell 20. Benzelrath hat 24 und Marsdorf 5 Häuser
Die Bürgermeisterei Frechen hat insgesamt 3.142 Einwohner
1818-1831
Caspar Josef Müller erneut Bürgermeister von Frechen
1827
Der Erbenwald wird den einzelnen Walderben übereignet. In der Folge wird der Wald nach und nach abgeholzt
1830
Abbruch der Spiesburg
1831-1835
Christian Uhles Bürgermeister von Frechen
1835-1866
Johann Josef Kügelgen Bürgermeister von Frechen
1836
Abbruch der Burgen Hochsteden und Palant
1837-1841
Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Aachen. Der Tunneldurchstich durch die Ville bei Großkönigsdorf war damals die größte Baustelle Europas. Das Stationsgebäude „Groß-Königsdorf“ wird errichtet
1847
Gesangsverein Concordia Frechen gegründet
Schützenverein Frechen gegründet
1852
In der Breite Straße werden erstmals in Frechen mit einer aus England importierten Presse Tonröhren hergestellt
1857-1858
Neubau der Pfarrkirche St. Audomar nach einem Entwurf des Kölner Dombaumeisters Zwirner
1859
Die Gemeinde Frechen erwirbt den „Töneshof“, den sie als neues Rathaus nutzt
um 1862
Albert Meier gründet in der Breite Straße die erste Frechener Steinzeugröhrenfabrik
1862
Katholischer Gesellenverein zu Frechen in Gegenwart von Adolph Kolping gegründet
Gründung des Hospitalsvereins
1866-1895
Anton Franz Bürgermeister von Frechen
1870/71
Sechs Frechener Bürger fallen im Deutsch-Französischen Krieg
1871
Bei der ersten Volkszählung im neu gegründeten Deutschen Reich am 1. Dezember werden in der Bürgermeisterei Frechen 4.978 Einwohner gezählt (Gemeinde Frechen 3.626, Gemeinde Bachem 875 und in der Gemeinde Buschbell 477 Einwohner)
1880
Firma Köhne & Großpeter in Großkönigsdorf eröffnen im Buschbeller Wald die erste wirtschaftlich betriebene Quarzsandgrube
Bei der Volkszählung am 1. Dezember werden in der Bürgermeisterei Frechen 5.338 Einwohner gezählt (Gemeinde Frechen 3.900, Gemeinde Bachem 913 und in der Gemeinde Buschbell 525 Einwohner)
1881
Katharina Schmitz geb. Pingen hinterlässt der Pfarrgemeinde St. Audomar ein Haus an der Ecke der heutigen Dr.-Tusch/Alte Straße sowie einen Geldbetrag von 15.000 Mark zum Bau eines ersten Hospitals in Frechen. Diese Stiftung ist die Keimzelle für das heutige St. Katharinen-Hospital
1882
Einweihung des St.-Katharinen-Hospitals
1890
In der Bürgermeisterei Frechen werden bei der Volkszählung am 1. Dezember 5.942 Einwohner gezählt (Gemeinde Frechen 4.361, Gemeinde Bachem 1.033 und in der Gemeinde Buschbell 548 Einwohner)
1891
Baubeginn der Kleinbahn von Köln nach Frechen
1892
Die Fabrik Sibylla in Benzelrath nimmt als erste Brikettfabrik in Frechen ihren Betrieb auf
1893
Am Neujahrstag wird die erste elektrische Straßenbeleuchtung mit 29 Lampen in Betrieb genommen
Die Brikettfabrik Clarenberg nimmt im Mai ihren Betrieb auf. Die Grube in Bachem und die Fabrik am Frechener Bahnhof sind mit einer Seilbahn zum Kohletransport verbunden
Genehmigung zur Errichtung einer schmalspurigen Bahn von Frechen nach Köln und einer normalspurigen Bahn von Frechen nach Ehrenfeld wird an die Gemeinde Frechen erteilt. Im November nimmt die Bahn ihren Betrieb auf
1895-1925
Alphons Keimes Bürgermeister von Frechen
1896
Das Herz-Jesu-Kloster in Königsdorf wird eingeweiht
Kleinbahnstrecke zwischen Benzelrath – Mödrath – Kerpen mit einem Bahnhof in Grefrath geht in Betrieb; mit Anschlüssen der Brikettfabriken Grefrath und Sibylla (1897)
1899
Die Brikettfabrik in Grefrath geht in Betrieb (Stilllegung Ende 1944 durch Kriegsschaden)
1900 - 1939
1900
Frechen wandelt sich langsam von einer Land- zu einer Industriegemeinde. Bei der Volkszählung am 1. Dezember werden in der Bürgermeisterei Frechen 8.034 Einwohner gezählt (Gemeinde Frechen 6.028, Gemeinde Bachem 1.320 und in der Gemeinde Buschbell 686 Einwohner). In den beiden wesentlichen Industriezweigen (Braunkohlebergbau und Steinzeugindustrie) sind insgesamt 935 Menschen beschäftigt
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Frechen
1901
Braunkohlewerk und Brikettfabrik Schallmauer eröffnet
Die Brikettfabrik Fürstenberg in Bottenbroich geht in Betrieb (Stilllegung 1967)
1902
Die erste Brikettfabrik auf dem Wachtberg wird in Betrieb genommen. Bis 1928 nehmen hier noch weitere Brikettfabriken ihren Betrieb auf
1903
Die gemeindeeigene Bahnstrecke wird an die Stadt Köln verkauft, da die Gemeinde Frechen notwendige Investitionen nicht finanzieren kann. Die Bahn geht am 1. Januar 1904 ins Eigentum der Stadt Köln über
1905
Gründung der Steinzeugröhrenfabrik Cremer & Breuer an der Kölner Straße
1906
Gründung der Steinzeugröhrenfabrik Rhenania an der Dürener Straße
Inbetriebnahme des Braunkohlewerks und der Brikettfabrik Bellerhammer (Grube Carl)
1908
Frechen erhält ein repräsentatives Rathaus
1909
Die Handwerker-Fortbildungsschule der Gemeinde Frechen eröffnet
1910
Bei der Volkszählung am 1. Dezember werden in der Bürgermeisterei Frechen 10.737 Einwohner gezählt (Gemeinde Frechen 8.293, Gemeinde Bachem 1.712 und in der Gemeinde Buschbell 732 Einwohner). Gegenüber der Volkszählung von 1900 ist das eine Steigerung um 33,6 %. Ursache ist im Wesentlichen das Wachstum der Braunkohle- und der Steinzeugindustrie. Die Zahl der Beschäftigten im Braunkohlebergbau und der Steinzeugindustrie steigt auf insgesamt 2.092 Personen
1910-1914
Frechener Volkszeitung erscheint
1913
Einweihung der Kirche St. Severin
Schützenbruderschaft St. Hubertus gegründet
1914
Einweihung der neuen evangelischen Kirche
Die elektrische Straßenbahn löst die Dampfbahn für den Personenverkehr ab
Bau einer ersten Turnhalle auf dem Schulhof der Burgschule
1914-1918
Während des Ersten Weltkriegs fallen 314 Personen aus Frechen
1918-1926
vom Kriegsende bis zum 1. Februar 1926 wurde Frechen von britischen Truppen besetzt
1919
Vereinigung der Quarzsandgruben im Wald von Buschbell und westlich von Frechen zur Firma Großpeter, Lindemann & Co.
1921/22
Das Wohnviertel Heinrichstraße, Friedenstraße, Klarengrundstraße und ein Teil der Bartmannstraße erbaut von der Wohnungsbaugesellschaft für das Rheinische Braunkohlerevier
1925
Bei der Volkszählung am 16. Juni werden in der Bürgermeisterei Frechen 13.310 Einwohner gezählt (Gemeinde Frechen 10.550, Gemeinde Bachem 1.921 und in der Gemeinde Buschbell 839 Einwohner)
Heimatausstellung in Hücheln unter der Federführung von Heinrich Höschler und Rudolf Niemann
1925-1933
Dr. Peter Toll Bürgermeister von Frechen
Durch das starke Bevölkerungswachstum besteht großer Wohnungsmangel. Die Gemeinde Frechen fördert die Bautätigkeit, sowohl als Bauherr und als Darlehensgeber. Die Gemeinde baut oder fördert 443 Gebäude und 787 Wohnungen. Insbesondere am Freiheitsring und an der Blumenstraße (heute Keimesstraße) werden neue gemeindeeigene Häuser errichtet
1925-1936
Frechener Tageblatt erscheint
1927
Eingemeindung von Buschbell und Bachem nach Frechen
1928
Verleihung des heutigen Stadtwappens durch das preußische Staatsministerium. Es zeigt auf goldenem Feld den aufgerichteten schwarzen Jülicher Löwen mit ausgeschlagener roter Zunge, der in den Pranken einen Bartmannskrug hält
Die durch Neu- und Erweiterungsbauten umgestaltete Ringschule wurde in Betrieb genommen
1928-1934
Feinkeramische Abteilung der Steinzeugröhrenfabrik Jac. Kalscheuer & Cie. in Frechen. Aus diesen Werkstätten sind u.a. hervorgegangen: das Kriegerehrenmal in Bachem (1929), das Grabdenkmal Schmitz-Pingen und die Tiergruppe am Freiheitsring (zwei Bären)
1931
Bau der Lindenschule
1932
Am 7. Mai stirbt auf Burg Bachem der einzige Ehrenbürger der Gemeinde Bachem, der Gräflich Fürstenbergische Oberförster Hubert Prott
1933
Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, übernehmen auch in Frechen zunehmend die Nationalsozialisten die Macht. Im Juni wird Bürgermeister Dr. Toll zum Rücktritt gezwungen. Dr. Walter Küper wird Bürgermeister von Frechen (bis 1942)
Am 16. Juni wohnen in Frechen 90 Jüdinnen und Juden
Bei der Volkszählung am 16. Juni werden in der Gemeinde Frechen 15.504 Einwohner gezählt. Gegenüber der Volkszählung von 1925 ist das eine Steigerung um 16,7 %
1938
In der Reichspogromnacht werden auch in Frechen die Synagoge und jüdische Geschäfte zerstört und geplündert; der jüdische Friedhof wird verwüstet. Erste jüdische Frechener, unter ihnen Josef Levy, werden verhaftet
Auflösung der katholischen Jugendverbände
1939
In Frechen leben noch neun Jüdinnen und Juden sowie drei Personen, welche nach Ansehen der Nationalsozialisten als jüdisch gelten
In der Gemeinde Frechen werden bei der Volkszählung am 17. Mai 15.837 Einwohner gezählt
1940 - 1949
1940
Eröffnung der Mittelschule (heute Realschule)
1943-1945
Konrad Volm Bürgermeister von Frechen
1945
Am Nachmittag des 4. März (Sonntag) besetzten amerikanische Truppen der 1. US-Armee nach Kampf Frechen
In den damals noch nicht zu Frechen gehörenden Ortsteilen Grefrath und Habbelrath endete der Krieg schon vorher, in Habbelrath am 2. März und in Grefrath am 3. März; in Königdorf war der Krieg am 4. März 1945 beendet
Am 5. März berief die amerikanische Besatzungsmacht je einen Bürgermeister für die Ortsteile Frechen, Bachem und Buschbell. Der Steinzeug Fabrikant Josef Kleinsorg wurde von den Amerikanern am gleichen Tag zum Oberbürgermeister ernannt. Diesen Titel, der übrigens nur dieses eine Mal in Frechen vergeben wurde, trug er nicht lange. Einige Monate später wurde er, unter britischer Besatzung, zum Bürgermeister ernannt. Der Oberbürgermeister amtierte in der Bartmannstraße 23. Das Rathaus war mit fremden Dienststellen belegt
Im Juni wurden die amerikanischen Truppen verlegt, und es kam die Zeit der britischen Besatzung und der britischen Militärregierung. Die britische Militärregierung ernannte Josef Kleinsorg zum Bürgermeister der Gemeinde Frechen, der sein Amt bis zum 24. September 1946 ausübte
Während des Krieges wurden in der damaligen Gemeinde Frechen 49 Zivilpersonen getötet, 42 Wohngebäude völlig zerstört, 88 Wohngebäude schwer und 3 mittelschwer beschädigt. Die Freiwillige Feuerwehr war während des Krieges an 1.118 Einsätzen in Frechen und Umgebung beteiligt. Am 11. März 1950 wurden bei einer Erhebung noch 395 Wehrmachtsvermisste, 13 Zivilvermisste und 23 Kriegsgefangene aus der Gemeinde Frechen gezählt
Bis zum 31. Dezember 1966 waren beim Standesamt Frechen 528 Gefallene des 2. Weltkrieges aus der Gemeinde beurkundet
1946
Als Folge des Krieges kam ein Strom von Evakuierten und Ausgebombten sowie Heimatvertriebene aus den östlichen Provinzen des Reiches nach Frechen, die sowohl mit Wohnraum als auch mit Kleidung und Nahrungsmitteln versorgt werden mussten. Zunächst mussten viele in Massenquartieren (Schulen, Sälen, Fabrikräumen) unter schwierigen Umständen untergebracht werden. Am 1.1.1954 waren 2.400 Flüchtlinge in der damaligen Gemeinde Frechen registriert
Am 15. September findet die erste Kommunalwahl nach dem Kriege statt; Wahlbeteiligung 85,2 %. Sitzverteilung: CDU 15, SPD 4, KPD 2
Vom 25. September 1946 bis 4. November 1948 war Bernhard Kohlbecher Bürgermeister von Frechen
Josef Kleinsorg war Gemeindedirektor vom 25. September 1946 bis 31. März 1947
Am 29. Oktober (Tag der Volkszählung) hatte die Gemeinde Frechen eine Wohnbevölkerung von 18.262 Personen. Davon waren 15.669 röm.- kath., 2265 evangelisch, 4 israelitisch, 324 sonstige
Am 16. Dezember hatte der Braunkohlenbergbau in der Gemeinde Frechen eine Belegschaft von 2.255 Personen
Der Judenfriedhof wird von der Gemeinde instandgesetzt und in Pflege genommen
1947
Hans Schaeven wird Gemeindedirektor, später Stadtdirektor von Frechen
1948
Am 17. Oktober findet die Wahl zur Gemeindevertretung statt; Wahlberechtigte 13.039, Wahlbeteiligung 76 %. Sitzverteilung: SPD 9, CDU 8, KPD 3, FDP 1
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Johann Schmitz
Alt-Bottenbroich (damals Gemeinde Türnich) wird ab 1948 mit 925 Einwohnern nach Neu-Bottenbroich umgesiedelt, um dem Braunkohletagebau Platz zu machen. Anschließend wird der Ort zusammen mit dem Kloster Bottenbroich abgebaggert
1949
Die erste Frechener Sportwoche findet statt
1950 - 1959
1950
Im September wird der Grundstein für den Sportpark „An den sieben Bäumen“ gelegt
Nach der Volkszählung vom 13. September beträgt die Einwohnerzahl der Gemeinde 20.490
1951
Der Gemeinderat beschließt am 16. Januar, bei der Regierung einen Antrag zur Stadtwerdung zu stellen
Am 2. September wird die Gemeinde Frechen zur Stadt erhoben. Mit einem umfangreichen Programm wird die Stadtwerdung gefeiert. Die Einwohnerzahl beträgt 21.417 und die Fläche der Stadt 3.276 Hektar
Grundsteinlegung zum Schulzentrum am Freiheitsring durch Regierungspräsident Dr. Warsch im Rahmen der Feierlichkeiten zur Stadterhebung
Die Stadt beginnt mit dem Aufbau einer Sammlung Frechener Töpferarbeiten
1952
Am 9. November Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 14.477, Wahlbeteiligung: 82,5 %. Sitzverteilung: SPD 16, CDU 11, FDP 2, KPD 1. Vom Rat gewählter Bürgermeister: Johann Schmitz
Inbetriebnahme eines Elektro-Schmelzwerkes in Grefrath zur Herstellung u.a. von Silicium Karbid
Übergabe der Kleinen Kampfbahn im Sportpark an den „Sieben Bäumen“ anlässlich der 4. Frechener Sportwoche. Die Hauptkampfbahn wir im Rahmen der 9. Sportwoche im Jahre 1957 in Betrieb genommen
1953
Beginn der Umsiedlung des Ortsteils Benzelrath am westlichen Rand von Frechen, der der Braunkohle weichen muss. Auf der anderen Seite der Dürener Straße entsteht in der Folgezeit die Siedlung am Hang, in der viele Bewohner des alten Benzelrath ein neues Zuhause finden. Die letzten Häuser von Benzelrath in der Straße „Auf dem Broich“ werden im August 1955 abgerissen
In Habbelrath (damals Gemeinde Türnich) beginnt die Umsiedlung an den damaligen östlichen Ortsrand um dem Braunkohletagebau Platz zu machen. Zwischen 1960 und 1973 wurden Teile des Ortes zur Gewinnung von Braunkohle abgebaggert. Von der Umsiedlung sind etwa 1.600 Menschen betroffen
1954
Am 18. Februar Sprengung der Burg Benzelrath
Der Eisenbahntunnel in Königsdorf wird abgetragen (bis 1955)
1955
Fertigstellung der Schule am Sandberg
Die Stadtbücherei nimmt in einem Raum des ehemaligen Gewerkschaftshauses in der Keimesstraße mit 1.500 Bänden den Betrieb auf
Aus dem Volksbildungsring wird die Volkshochschule Frechen
1956
Die Stadionsiedlung im Frechener Nordwesten (im Volksmund auch „Mau-Mau-Siedlung“ genannt) wird offiziell eingeweiht
Die Stadt Frechen schließt am 13. Juni eine Städtepartnerschaft mit Kapfenberg in der Steiermark (Österreich). Im Rahmen vielfacher Begegnungen entwickelt sich die Städtefreundschaft mit der österreichischen Industriestadt über viele Jahre weiter
Im Rahmen der 8. Frechener Sportwoche stellt Zenta Kopp einen Weltrekord über 80 Meter Hürden auf. Heute erinnerte im Sportpark „An den sieben Bäumen“ der Zenta-Kopp-Gastl-Weg an das Ereignis
Am 28. Oktober Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 16.463, Wahlbeteiligung: 81,5 %. Sitzverteilung: SPD 19, CDU 11. Vom Rat gewählter Bürgermeister: Johann Schmitz
1957
Im September eröffnet das letzte heute noch bestehende Kino in Frechen (von ursprünglich fünf) an der Lindenstraße
Beginn der Umsiedlung von Grefrath (damals Gemeinde Türnich) um dem Braunkohletagebau Platz zu machen. Die Umsiedlung endet 1965
1958
Kurt Bornhoff wird vom Rat zum Bürgermeister gewählt
Heinrich Filz wird Stadtdirektor
Pfarrer Werner Erkens zum Ehrenbürger der Stadt Frechen ernannt
Die Realschule erhält ein neues Schulgebäude
1959
Beginn der Sanierungsarbeiten (bis 1961) am ältesten erhaltenen Gebäude in Frechen der Aegidius-Kapelle aus dem 12. Jahrhundert auf dem Baumannshof in Hücheln
1960 - 1969
1960
Seit 1950 hat sich im Stadtgebiet erweitert: das Straßennetz um 37.804 m (einschließlich Privatstraßen, ohne Bundes-, Landes- und Kreisstraßen), das Kanalisationsnetz um 26.120 m (ohne Hausanschlüsse), die Straßenbeleuchtung um 652 Leuchtstellen
Stilllegung der Bahnstrecke Benzelrath - Grefrath – Mödrath zunächst für den Personenverkehr, ab 1961 nur noch Güterverkehr. Ab 1983 findet nur noch Güterverkehr zum Elektroschmelzwerk in Grefrath statt (eingestellt 1996)
1961
Am 19. März Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 18.237, Wahlbeteiligung: 81,93 %. Sitzverteilung: SPD 15, CDU 13, FDP 2. Vom Rat gewählter Bürgermeister: Johann Schmitz
Am 22. April Einweihung des neuen Schulgebäudes für die Berufs- und Berufsfachschulen der Stadt Frechen
Nach der Volkszählung am 6. Juni beträgt die Einwohnerzahl 26.613
Ab September erscheint erstmals die von der Stadt herausgegebene Zeitschrift „Lebendiges Frechen“
1962
Gründung des Kunstvereins Frechen e.V.
Eröffnung der Musikschule Frechen als Teil der Volkshochschule
1963
Am 18. April feierliche Eröffnung des neusprachlichen Gymnasiums der Stadt Frechen. Die ersten Klassen werden vorerst in der Marienschule danach in der Burgschule untergebracht
Einweihung und Übergabe des ersten Teiles der Edith-Stein-Schule in Buschbell
1964
Die Stadtbücherei zieht mit einem Bestand von 11.000 Büchern in einen Pavillon am Rathaus
Am 27. September Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 18.953, Wahlbeteiligung: 80,99 %; Sitzverteilung: SPD 19, CDU 12
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Johann Schmitz
1965
Übergabe der Sportanlage Herbertskaul auf einem Teil des ausgekohlten Tagebaus
1966
Wegen sinkender Nachfrage geht die Produktion von Steinzeugröhren immer mehr zurück. Als erste Tonröhrenfabrik stellt die 1883 gegründete Steinzeug Fabrik Weiden & Schaaf ihre die Produktion ein. Nach einer Zwischennutzung als Gewerbefläche werden die alten Fabrikgebäude zu Wohnungen umgebaut
Der Steinzeug-Unternehmer Gottfried Cremer übergibt Bürgermeister Schmitz eine von der Bürgerschaft und der Frechener Industrie gestiftete Amtskette
Am 31. Dezember beträgt die Einwohnerzahl nach der Fortschreibung 30.409 Personen
1967
Niederlegung des am 10. November 1938 verwüsteten Gebäudes der ehemaligen Synagoge an der Hauptstraße. Die erhalten gebliebene Eingangstür ist heute im Raum der Geschichte des Stadtarchivs zu sehen. An die Synagoge erinnern ein Gedenkstein des Bildhauers Olaf Höhnen in der Fußgängerzone und eine Gedenktafel
Am 8. August Beschluss zum Neubau des St. Katharinen-Hospitals mit 455 Betten. Der erste Spatenstich erfolgt am 7. Januar 1970, am 8. Oktober 1971 ist das Richtfest. Das neue Krankenhaus nimmt 1974 seinen Betrieb auf
1968
Die 1887 gegründete Steinzeug-Fabrik Conzen & Cie. an der Kölner Straße und die 1903 gegründete Steinzeug-Fabriken Balkhausen & Co. an der Hubert-Prott-Straße und A. van Eyk (Tillmann-Vogt) an der Dürener Straße stellen ihre Produktion ein
1969
Die von Frechen-Benzelrath nach Köln führende Straßenbahn-Linie F wird in Linie 20 umbenannt und fährt jetzt bis zum Neumarkt. Die Straßenbahn von Köln nach Frechen wird in das Straßenbahnsystem der Kölner Verkehrsbetriebe integriert. Ab August 1980 bis September 1994 führt die Strecke von Benzelrath über Frechen und Köln/Neumarkt nach Köln-Ostheim (Linie 2). Die Streckenführung wird ab Neumarkt geändert; die Endhaltestelle ist jetzt in Köln-Zündorf. Ab Mai 1999 ändert sich der Linienname (Linie 7)
Am 9. November Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 19.554, Wahlbeteiligung: 75,75 %; Sitzverteilung: SPD 22, CDU 15
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Johann Schmitz
1970 - 1979
1970
Erste Internationale Grafik-Ausstellung des Kunstvereins zu Frechen vom 15. Mai bis zum 7. Juni. Später wurden im Zwei- bzw. Dreijahres-Rhythmus weitere bedeutende Grafikausstellungen veranstaltet
1971
Die 1893 in Betrieb genommene Brikettfabrik Clarenberg am Frechener Bahnhof wird stillgelegt, nachdem sie seit 1965 nur noch saisonabhängig in Betrieb war. Ab 1972 wird die Fabrik niedergelegt
Eröffnung des Keramions an der Bonnstraße als „Galerie für zeitgenössische Kunst“ durch den Steinzeug Unternehmer Dr. Gottfried Cremer am 2. Oktober. Die Konstruktion des Keramions wirkt wie eine Töpferscheibe, mit einem Gefäß darauf. Im Jahr 1986 erfolgt die Umbenennung in „Museum für zeitgenössische keramische Kunst“
1972
Gründung der Gold-Kraemer-Stiftung durch das Unternehmerehepaar Paul R. und Katharina Kraemer als gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frechen zur Unterstützung von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung sowie von armen, alten und kranken Menschen. Die Stiftung bringt seit ihrer Gründung nach und nach zahlreiche Initiativen und Projekte in Frechen und dem Umland auf den Weg, so beispielsweise Wohnungen für Behinderte und nicht behinderte, das Reittherapiezentrum an der Römerstraße in Buschbell und eine Tagespflegeeinrichtung in der Franzstraße
Johann Schmitz legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Bürgermeister nieder. Der Rat wählt Kurt Bornhoff zum neuen Bürgermeister
Der langjährige Bürgermeister der Stadt Frechen Johann Schmitz (1906 – 1983) wird Ehrenbürger der Stadt; 1981 wird er zum Ehrenbürgermeister ernannt
1973
Die Spielvereinigung Frechen1920 wird Meister in der Fußball-Verbandsliga (damals die höchste Amateurklasse). In der Runde zur deutschen Amateurmeisterschaft schied die Mannschaft im Viertelfinale aus
1974
Am 30. Mai Umzug des Katharinen-Hospitals aus der Innenstadt in ein neues Gebäude in Hücheln an der Kapellenstraße
1975
Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen werden zum 1. Januar Teile der bisherigen Gemeinden Türnich (Grefrath und Habbelrath), Lövenich (Königsdorf) und Brauweiler (Neufreimersdorf) in die Stadt Frechen eingegliedert. Die Stadt Frechen verliert die Ortsteile Stüttgenhof und Marsdorf an die Stadt Köln. Frechen wird den neugegründeten Erftkreis zugeschlagen (seit November 2003 Rhein-Erft-Kreis). Das neue Stadtgebiet hat eine Fläche von 44,110 qkm und über 40.000 Einwohner
Am 4. Mai Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 28.499, Wahlbeteiligung: 87,77 %; Sitzverteilung: SPD 23, CDU 20, FDP 2
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Kurt Bornhoff
Die Freiwillige Feuerwehr Frechen feiert ihr 75jähriges Bestehen. Das Ereignis wird mit einem Fest auf dem Rathausplatz gefeiert. In der Schriftenreihe „Lebendiges Frechen“ wird an die Geschichte der Wehr in einer Sonderausgabe erinnert
Am Ende des Jahres hat Frechen nach der Eingemeindung der neuen Stadtteile 41.453 Einwohner
1976
Der Steinzeugunternehmer und Gründer des Keramions Dr. Dr. Gottfried Cremer (1906-2005) wird Ehrenbürger der Stadt Frechen
1977
Am 27. Oktober erster Spatenstich für das neue Rathaus
1978
Premiere der Fernsehsendung „Bio´s Bahnhof“ aus dem ehemaligen Depot der Köln-Frechen-Benzelrather-Eisenbahn
1979
Fertigstellung des neuen Rathauses nach zweijähriger Bauzeit. 235 Mitarbeiter beziehen den Neubau, der 16,5 Mio. DM gekostet hat
Am 30. September Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 30.763, Wahlbeteiligung: 77,53 %; Sitzverteilung: SPD 25, CDU 20
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Kurt Bornhoff
1980 - 1989
1980
Umzug der Stadtbücherei ins neue Rathaus. Die Bücherei entwickelt sich in den folgenden Jahren zu einem modernen Medienzentrum (mit zurzeit rund 48.000 physischen und 22.000 digitalen Medien – Stand 2021)
1981
Paul Krämer (1916 – 2007), Goldschmiedemeister und Gründer der Firma Gold Krämer sowie der Gold-Krämer-Stiftung, wird Ehrenbürger der Stadt Frechen
Am 31. Dezember hat Frechen 43.561 Einwohner
1982
Nach 24 Amtsjahren scheidet der bisherige Stadtdirektor Heinz Filz aus seinem Amt aus. Dr. Peter Arend wird neuer Stadtdirektor
1983
Am 26. März verunglückt der Ostende-Wien-Express in Königsdorf. Sieben Menschen starben
Johann Schmitz, langjähriger Bürgermeister der Stadt Frechen, stirbt am 10. August
Baubeginn für die Sanierung der ehemaligen Marienschule am 14. September
Prälat Karl Göbels, der langjährige ehrenamtliche Stadtarchivar, verstirbt am 23. Oktober im Alter von 73 Jahren
1984
Am 30. September Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 31.973, Wahlbeteiligung: 73,80 %; Sitzverteilung: SPD 25, CDU 17, Grüne 2, Fraktionslos 1
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Kurt Bornhoff
Nach Abschluss der Sanierung der alten Marienschule beziehen die Volkshochschule und das Keramikmuseum das Gebäude
1985
Am 26. Oktober Eröffnung des Keramikmuseums der Stadt Frechen mit historischem Bestand im Gebäude der ehemaligen Marienschule an der Hauptstraße
1986
Fertigstellung der Fußgängerzone Hauptstraße
Ende des Tagebaus Frechen. In diesem Tagebau wurden insgesamt 847 Mio. m³ Abraum und 344 Mio. t Braunkohle gefördert. Für den Abbau der Braunkohle mussten die Ortschaften Mödrath, Grefrath, Teile von Habbelrath und der Horremer Ortsteil Boisdorf umgesiedelt werden. Insgesamt waren von der Umsiedlung 5.525 Personen betroffen
An einer zentralen Stelle in der Fußgängerzone vor der alten Marienschule wird im Sommer der Klüttenbrunnen in Betrieb genommen. Die Bronzefiguren des Bildhauers Olaf Höhnen zeigen Schritte der Klüttenproduktion in vorindustrieller Zeit und Szenen aus dem Briketthandel
1987
Die Kolpingfamilie Frechen feiert ihr 125-jähriges Bestehen
1988
Für den aus Altersgründen ausscheidenden Kurt Bornhoff wird am 8. März Jürgen Schaufuß vom Rat zum Bürgermeister gewählt
Kurt Bornhoff (1919-1999) wird Ehrenbürger der Stadt Frechen
1989
Am 1. Oktober Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 32.888, Wahlbeteiligung: 73,81 %; Sitzverteilung: SPD 24, CDU 17, Grüne 2, FDP 2
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Jürgen Schaufuß
1990 - 1999
1990
Fertigstellung des neuen Stadtsaals am Kolpingplatz
1991
Nach Umbau Eröffnung des Erlebnisbades „fresh open“ an der Burgstraße
Der Steinzeug Unternehmer Heinrich Wolf (1926 – 2010) wird Ehrenbürger der Stadt Frechen
Frechen hat am Jahresende 44.742 Einwohner
1992
Am 13. April erschüttert um 3:20 Uhr ein Erdbeben die Niederlande und das Rheinland. Es ist das stärkste Beben im Rheinland seit 1756. An zahlreichen Gebäuden entstehen Schäden, so am Kölner Dom und Brühler Schloss; auch die Kirche St. Audomar ist betroffen
1993
Im September feiert die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn ihr 100jähriges Bestehen mit einer Fahrzeugschau und Fahrten mit historischen Straßenbahnen
Die letzten Schwestern verlassen das Annahaus in der Franzstaße
1994
Am 16. Oktober Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 33.687,Wahlbeteiligung: 84,05 %; Sitzverteilung: SPD 23, CDU 19, Grüne 3
Vom Rat gewählter Bürgermeister: Jürgen Schaufuß
1995
Im März werden der Umbau und die Erweiterung der Gemeinschaftsgrundschule Freiheitsring (Ringschule) fertiggestellt. Die Turnhalle folgt 1998
Am 22. Dezember endgültige Stilllegung der Brikettfabrik Carl. Die denkmalwerten Gebäude bleiben für ein künftige Nutzung erhalten. Die als nicht erhaltungswürdig angesehenen Gebäude werden angerissen. Die verbleibenden historischen Gebäude werden im Laufe der Zeit zu Wohnungen, Büros usw. umgebaut. Rund um die alten Fabrikgebäude entsteht der neue Stadtteil Grube Carl
1996
Der bisherige Stadtdirektor Dr. Peter Arndt scheidet aus seinem Amt aus. Durch eine Änderung der Gemeindeverfassung wurde in Nordrhein-Westfalen ein hauptamtlicher Bürgermeister, der auch Verwaltungschef ist, eingeführt. Für eine Übergangsphase bis zur nächsten Kommunalwahl wird der bisherige Bürgermeister Jürgen Schaufuß vom Rat zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt
1997
Die Kyffhäuser-Kameradschaft Buschbell feiert ihr 125. Siftungsfest
Die Turnerschaft Frechen feiert ihr 100jähriges Jubiläum
1998
In Kleinkönigsdorf wird das 550. Maifest gefeiert
Der Mandolinen Club Königsdorf feiert sein 75jähriges Bestehen mit einem Festkonzert
Der Gesangverein der Köln-Frechen-Benzelrather-Eisenbahn (KFBE) feiert sein 75jähriges Bestehen
1999
Am 12. September Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 36.187 (erstmals liegt das aktive Wahlalter bei 16 Jahren), Wahlbeteiligung: 63,7 %; Sitzverteilung: CDU 23, SPD 17, Grüne 2, FDP 2
Direkt gewählter Bürgermeister: Hans-Willi Meier (57,0 %)
2000 - 2009
2000
Die Freiwillige Feuerwehr Frechen begeht ihr 100jähriges Bestehen
Der Turn- und Sportclub Blau-Weiß Königsdorf 1900 e.V. feiert den 100. Geburtstag
Gründung des Frechener Geschichtsvereins e.V.
2001
Nach 50 Jahren Stadt Frechen beträgt die Einwohnerzahl 46.903
2002
Im August Zusammenlegung des bisherigen Privatmuseums an der Bonnstraße und des Städtischen Keramikmuseums im Stadtzentrum zur Stiftung Keramion – Zentrum für moderne + historische Keramik Frechen im Keramion. In der Trägerschaft der privaten Stiftung beherbergt das Museum Sammlungen internationaler moderner Unikat-Keramik und regionaler historischer Keramik
2003
Die Marine Kameradschaft Frechen feiert ihr 75jähriges Bestehen
Sanierung der Anfang der 1930er Jahre von der Gemeinde Frechen erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Laubenganghäuser am Freiheitsring
2004
Am 26. September Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 38.162, Wahlbeteiligung: 57,38 %; Sitzverteilung: CDU 22, SPD 15, Grüne 3, Perspektive 2, FDP 2
Direkt gewählter Bürgermeister: Hans-Willi Meier (60,53 %)
2005
Die Prinzengarde Frechen feiert ihr 50jähriges Bestehen
Zwischen dem 15. und 20. August findet der XX. Weltjugendtag in Köln statt. Auf dem Marienfeld an der Stadtgrenze Frechens zu Kerpen findet am 21. August der Abschlussgottesdienst vor 700.000 Menschen statt. Für den von Papst Benedikt XVI. zelebrierten Schluss-Gottesdienst wird eigens ein Hügel aufgeschüttet, der später von der Bevölkerung „Papsthügel“ genannt wird und nach dem Gottesdienst erhalten bleibt
Der Frechener Geschichtsverein legt sein erstes Jahrbuch mit Beiträgen zur Frechener bzw. zur Regionalgeschichte vor. Seither sind alljährlich weitere Jahrbücher erschienen
2006
Der Frechener Schützenverein e.V. 1655 und die Schützengesellschaft St. Hubertus schließen sich zu einen Verein zusammen
Niederlegung der stillgelegten Steinzeug-Fabrik Cremer & Breuer am Frechener Bahnhof. Auf dem Gelände entsteht ein Gewerbegebiet. Am 5. Oktober werden die beiden Schornsteine gesprengt
2007
Die Johannesschule in Königsdorf besteht seit 100 Jahren
2008
Das Terrassenfreibad feiert sein 50jähriges Bestehen
2009
Der Bildhauer, Grafiker und Maler Olaf Höhnen stirbt am 5. März in Frechen. Für den öffentlichen Raum schuf er Bronze- und Steinskulpturen bekannter Persönlichkeiten der jeweiligen Ortsgeschichte. Für die Neugestaltung des Kölner Rathausturms schuf er einige der Steinfiguren bedeutender Kölner Persönlichkeiten. In Frechen stammen beispielsweise die Figuren des Klüttenbrunnens, die Figurengruppe am Haupteingang des Rathauses und das Ziegendenkmal in Königsdorf von Olaf Höhnen
In der ehemaligen Buschbeller Pfarrkirche Alt St. Ulrich richtet die Gold-Kraemer-Stiftung ein inklusives Begegnungs- und Tagungszentrum ein. Hier finden regelmäßig Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und andere kulturelle Veranstaltungen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung statt. Seit Februar 2021 führt der Förderverein Kirche Alt St. Ulrich die Kulturveranstaltungen fort, da sich die Stiftung auf ihr neues Kunsthaus für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in Brauweiler konzentrieren will
Am 30. August Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 39.891, Wahlbeteiligung: 54,98 %; Sitzverteilung: CDU 18, SPD 13, Grüne 5, FDP 4, Linke 2, JA! 1, Perspektive 1
Direkt gewählter Bürgermeister: Hans-Willi Meier (47,97 %)
2010 - 2019
2010
Die restaurierte Eingangstür der ehemaligen Synagoge wird im Stadtarchiv aufgestellt
2011
Die Ringschule feiert ihr 100jähriges Jubiläum
Nach 60 Jahren Stadt Frechen beträgt die Einwohnerzahl 50.566
2012
Die Musikschule Frechen feiert ihr 50jähriges Bestehen mit einer Reihe von Konzerten
2013
Das Stadtarchiv richtet einen „Raum für Stadtgeschichte“ als Dauerausstellung in der alten Marienschule ein
Die Gold-Kraemer-Stiftung eröffnet ein Pferdesport- und Reittherapie Zentrum in Buschbell
2014
Am 25. Mai Wahl zur Stadtvertretung (eine Fünf-Prozent-Hürde gibt es bei Kommunalwahlen in NRW nicht mehr); Wahlberechtigte: 41.476, Wahlbeteiligung: 47,73 %; Sitzverteilung: CDU 20, SPD 14, Grüne 6, Linke 2, Perspektive 2, FDP 2
2015
Der Rat der Stadt beschließt, dass in Frechen der faire Handel künftig einen großen Stellenwert einnehmen soll. Damit sollen Produzenten, Kleinbauern und deren Familien im Globalen Süden die Chance erhalten, ihre Lebens und Arbeitsbedingungen positiv und nachhaltig zu gestalten. Seit 2016 kann sich Frechen Fairtrade-Stadt nennen
Der Bildhauer Atilla Kirilowitsch stirbt am 31. August. Er schuf zahlreiche Objekte im öffentlichen Raum und in Kirchen (z. B. Steele an der Hauptschule Herbertskaul (1975), Relief in der Sparkassenfiliale in Königsdorf (1983), „Gordischer Knoten“ am Rathaus in Frechen (1986/1987), Altar in St. Mauritius und Stele hinter der Kirche (1996)
Direktwahl des Bürgermeisters am 13. September. Wahlberechtigte: 41.695, Wahlbeteiligung: 45,19 %
Gewählt wird Susanne Stupp (60,42%)
2016
300jähriges Jubiläum der evangelischen Kirche an der Hauptstraße
Der Kommunalpolitiker und für seine Verdienste im Bereich von Geschichte und Kultur mit dem Rheintaler geehrte Gerd Steinmetzer stirbt am 11. Oktober im Alter von 95 Jahren
2017
Der langjährige Bürgermeister der Stadt Frechen Hans-Willi Meier (geb. 1944) wird Ehrenbürger der Stadt
2018
Der Rat der Stadt beschließt am 10. Juli die „Frechener Erklärung gegen Rassismus und Diskriminierung“
Die hauptamtlichen Feuerwehrleute beziehen die neue Feuerwache an der Lindenstraße
Die Steinzeug Keramo GmbH als letzte Steinzeug-Fabrik in Frechen an der Bonnstraße stellt ihren Betrieb ein. Das Betriebsgelände soll künftig für Kleingewerbe, Büros und Wohnungen genutzt werden
2019
Die Quarzwerke feiern ihr 135jähriges Firmenjubiläum mit einem Tag der offenen Tür
Der Männergesangverein Cäcilia 1869 Buschbell feiert sein 150jähriges und der Männergesangverein Grefrath im Oktober sein 125jähriges Bestehen
Der Männergesangverein Euphonia Habbelrath löst sich nach 144 Jahren wegen Nachwuchsmangel auf. Das Vereinsarchiv wird dem Stadtarchiv übergeben
ab 2020
2020
Das Corona-Virus erreicht Frechen. Ab Mitte März gibt es Einschränkungen mit Kontaktbeschränkungen und Schließung von Geschäften, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen. Viele Aktivitäten der Vereine und Kirchengemeinden können nicht oder nur in begrenztem Umfang stattfinden. Ab Mai werden einige Einschränkungen wieder aufgehoben. In einer zweiten Infektionswelle werden im November neue Beschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt, die bis ins Frühjahr 2021 andauern werden
Am 13. September Wahl zur Stadtvertretung; Wahlberechtigte: 41.527, Wahlbeteiligung: 42,97 %; Sitzverteilung: CDU 19, SPD 12, Grüne 9, Perspektive 4, FDP 3, Linke 2, AFD 2
Bei der Direktwahl des Bürgermeisters wird Susanne Stupp nach einer Stichwahl mit 51,67 % wiedergewählt
2021
Aufgrund der Corona-Pandemie (mit einer dritten Infektionswelle) gibt es weiter Kontaktbeschränkungen und die Schließung von Geschäften. Viele Veranstaltungen können weiter nicht stattfinden. Ab Juni werden Einschränkungen nach und nach zurückgenommen; einige Einschränkungen bleiben aber weiter bestehen
Am 14./15. Juli kommt es zu verheerenden Starkregenniederschlägen und Überschwemmungen, durch das Tief „Bernd“ vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Im Rhein-Erft-Kreis war insbesondere Erftstadt von massiven Überschwemmungen der Erft betroffen. Bei der Evakuierung des Marien-Hospital in Erftstadt-Liblar ist auch der Rettungsdienst der Feuerwehr Frechen im Einsatz. Wegen des stark- und schnellsteigenden Wasserstandes muss die Frechener Feuerwehr vier in Einsatz befindliche Fahrzeuge aufgeben; sie versinken in den Fluten. Als Ersatz kann die Frechener Feuerwehr schnell zwei Altfahrzeuge der Feuerwehr Vlotho übernehmen
Am 3. Oktober feiert das Keramion sein 50jähriges Gründungsjubiläum mit einem Markt und einer Ausstellung unter dem Titel „Happy Birthday – 50 Jahre Keramion“ (Ausstellung bis 20. Februar 2022)
Das Stadtjubiläum wird in einer Ausstellung des Stadtarchivs gewürdigt. Nach 70 Jahren hat die Stadt Frechen knapp 53.000 Einwohner
In den Räumen des Stadtarchivs findet aus Anlass von 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland die Ausstellung „Shalom Chaverim“ im Rahmen der Jüdischen Kulturwochen im Rhein-Erft-Kreis statt (eine Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft der Archive in den Kreisen Rhein-Erft und Düren)
2022
Am 24. Februar greift Russland die Ukraine an. Der Krieg löst die größte Flüchtlingswelle in Europa seit dem 2. Weltkrieg aus. Als Folge des Angriffs flüchten viele Menschen in die westlichen Nachbarstaaten. Auch in Frechen werden viele dieser Flüchtlinge aufgenommen. Im Dezember sind etwa 650 Menschen aus dem Kriegsgebiet in Frechen gemeldet
Die Turnerschaft Frechen (1897 als Turn- und Stemmverein gegründet) feiert ihr 125jähriges Bestehen
Der Kunstverein zu Frechen e.V. feiert sein 60jähriges Jubiläum. In dieser Zeit hat der Verein viele Exkursionen, etwa 300 Ausstellungen und 19 Grafik-Triennalen durchgeführt
Der Sozialverband VdK Frechen feiert den 70. Geburtstag. Die Ortsgruppe hat heute etwa 1.000 Mitglieder
Die Grundschule in Grefrath feiert im Juni das 70jährige Bestehen ihres Schulgebäudes
Nach den Sommerferien wird der Neubau der Lindenschule an der Gisbertstraße in Betrieb genommen
Das St.-Katharinen-Hospital erhält eine Landeplattform für Rettungshubschrauber
Die Gold-Kraemer-Stiftung feiert ihr 50jähriges Bestehen
Das letzte in Frechen verbliebene Kino - das denkmalgeschützte Lindentheater - geht in den Besitz des Betreibervereins über
Im September feierte die Frechener Kolping-Familie ihr 160jähriges Jubiläum
Im Dezember endet im Rahmen des Kohleausstiegs in Deutschland die Brikettproduktion auf dem Wachtberg als letzte Brikettfabrik in Westdeutschland. Seit der Aufnahme der Produktion im Jahr 1902 wurden auf dem Wachtberg insgesamt fast 118 Millionen Tonnen Braunkohlebriketts hergestellt. Mit der Stilllegung der Fabrik endet auch die Geschichte der seit über 100 Jahren produzierten „Union“-Briketts. Die Produktion von Braunkohlenstaub wird weitergeführt
2023
Ab Februar gibt es nur noch wenige Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie, die weitgehend abgeschwächt ist. Im Rhein-Erft-Kreis sind seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 bis Ende Januar insgesamt 695 Menschen mit oder an Corona verstorben